Dieses E-Piano belegte in unserem E Piano Test einen Platz zwischen dem Yamaha P-45B und dem Yamaha YDP-144B Arius.
Was die Gemeinsamkeiten sind und ob sich das Upgrade gegenüber dem P-45B lohnt, erfährt ihr hier.
Das Yamaha P-125B Digital Piano
Merkmale
Tastatur | 88 Tasten Graded-Hammer Standard Tastatur (GHS) |
Anschlag | 3-Stufen Anschlagsdynamik |
Polyphonie | 192 fache Polyphonie |
Pedale | Fußschalter (Sustain-Pedal) |
Lautsprecher | 2x 7 Watt |
Abmessungen (B x H x T) | 132cm x 29cm x 16cm |
Gewicht | 11,8kg |
Besondere Merkmale | Schlichtes Klavier-Design ohne Displays aber mit einigen Funktions-Tasten Reverb und Dämpfer-Resonanz Flügelklang |
Zubehör | Notenablage Pedal/Fußschalter Netzteil |
Anschlüsse | 1x AUX-Out 2x Kopfhörer-Ausgang 1x USB-to-Host (ersetzt Midi) 1x Sustain-Pedal |
Testbericht – Yamaha P-125B Digital Piano
Das Yamaha P-125B Digital Piano ist die „große“ Version des – ebenfalls von uns getestetem – Yamaha P-45B (Testbericht). Deshalb wollen wir bei diesem Test vornehmlich auf die Unterschiede eingehen, um uns nicht so sehr zu wiederholen.
Es ist außerdem sehr vergleichbar mit dem Yamaha YDP-144B Arius. Ein Unterschied ist allerdings die Bauweise, denn das YDP-144B Arius ist ein Home Piano während das P-125B ein Stage Piano ist.
Das P-125B ist, wie das P-45B, sehr leicht (ca. 12 kg) und wird ebenfalls ohne Ständer geliefert. Auf einen passenden Ständer gehen wir aber in unserem Bonus-Teil genauer ein.
Das Design ist etwas unterschiedlich. Beim P-45B gibt es nur einen einzigen Knopf („Function“) und einen Lautstärkeregler. Beim P-125B sieht das schon etwas anders aus. Hier wurde für viele der eingebauten Funktionen eine Taste angelegt, die die Bedienung etwas leichter macht. Beim P-45B sind dagegen sämtliche Funktionen auf den Klaviertasten „versteckt“. Etwas unschön fanden wir hingegen die sichtbaren Lautsprecher beim P-125B – das ist allerdings Geschmackssache.
Wertung
Das Spielgefühl
Wertung: 9.5 / 10 (P-45B: 9.5)
Das Yamaha P-125B besitzt ein identisches Spielgefühl wie das P-45B, da es die selbe Tastatur und die identische Mechanik nutzt. Hier gibt es keine Unterschiede, weshalb es die selbe Wertung erhält.
Die Tastatur und Anschlag
Wertung: 9.0 / 10 (P-45B: 9.0)
Nicht nur die Tastatur ist identisch zum P-45B, sondern auch der Anschlag. Die Tastatur ist ebenfalls gewichtet (Graded Hammer) und hat eine einstellbare Anschlagsdynamik. Die Tastatur überzeugte uns bei beiden Pianos und nähert sich stark an die eines akustischen Klaviers an. Nur schade, dass bei beiden Pianos nur die Graded Hammer Standard (GHS) Tastatur verbaut wurde und nicht die, bei teureren Pianos zu findende, Graded Hammer (GH) Tastatur, die noch etwas hochwertiger ist. Dies ist aber klar eine Frage des Preises 😉
Der Klang
Wertung: 8.5 / 10 (P-45B: 8.0)
Beim Klang gibt es ein paar Unterschiede zum P-45B, die wir einmal genauer beleuchten wollen.
Die Tieftöner sind beim Yamaha P-125B nach unten gerichtet und die Hochtöner nach oben. Deshalb sind beim P-125B auch die Lautsprecher oben zu sehen. Das Klangbild ist dadurch etwas anders, aber nicht zwingend besser.
Klanglich zu hören ist allerdings die verbaute Pure CF Sound Engine, wodurch sich das Klangbild natürlicher anhört. Diese findet sich normalerweise nicht in der P-Serie, sondern eher bei den etwas teureren Pianos, wie dem Yamaha YDP-144B Arius (Testbericht). Diese Engine sorgt, kurz gesagt, durch aufwendiger aufgenommene Samples für einen besseren Klang in leisen und lauten Passagen. Dabei greift Yamaha außerdem auf neu aufgenommene Samples des CFIIIS Konzertflügels zurück, die sich in der Tat nochmal voller und natürlicher anhören als noch beim Vorgänger.
Außerdem verfügt das P-125B bereits über eine Reverb und Dämpfer-Resonanz. Das bedeutet, dass beim Drücken des Haltepedals anliegende Saiten „mitschwingen“ wie bei einem akustischen Klavier, wodurch der Klang noch etwas realistischer wird.
Eine weitere Aufwertung ist die 192 fache Polyphonie beim P-125B (gegenüber einer 64 fachen beim P-45B). Dadurch können bis zu 192 Samples gleichzeitig ertönen, was auch in schnellen Passagen mit gedrücktem Haltepedal vollends ausreichend ist. Da kann es beim P-45B schon eher zu Problemen kommen.
Der Klang des P-125B wurde also deutlich aufgewertet. Leider sind aber auch hier wieder die Lautsprecher ein Manko. Diese sind nämlich auch beim P-125B eher mittelmäßig. Der Klang ist mit guten Kopfhörern nochmals deutlich besser. Das ist letztendlich aber auch logisch, da gute Lautsprecher schon fast soviel kosten wie das ganze E Piano. Die Lautsprecher können aber trotzdem ohne Probleme das heimische Wohnzimmer oder sogar einen kleinen Saal beschallen.
Die Funktionen und Zubehör
Wertung: 9.0 / 10 (P-45B: 7.5)
Neben den Funktionen des P-45B bietet das P-125B noch zusätzlich:
- 24 Stimmen
- Aufnahme-Funktion (2-Spur Rekorder)
- 14 Demo Songs + 50 Preset-Songs statt 10 Demo Songs und 10 Preset-Songs
- Schlagzeug & Bass als Begleitung
Die vier zusätzlichen Stimmen sind eine nette Spielerei, aber nicht wirklich dauerhaft zu benutzen. Auch die Rythm-Funktion bzw. die Begleitstyles haben uns etwas enttäuscht. Für Zwischendurch ist es ganz nett, aber die Qualität ist nicht sonderlich gut.
Die Aufnahme-Funktion dagegen empfinden wir als echten Mehrwert. Mit dem 2-Spur Rekorder ist es möglich sich selbst aufzunehmen und sich anschließend das Gespielte anzuhören. Man kann aber auch beide Hände einzeln einspielen. Diese Funktion kann auch sehr gut zum Üben genutzt werden, wenn man die linke Hand aufnimmt und dann vom Rekorder abspielen lässt, um nur mit der rechten Hand zu üben (oder umgekehrt). Das Ganze kann man auch mit den 50 Preset-Songs machen.
Die Funktionen liegen übrigens, anders als beim P-45B, auf extra Tasten oberhalb der Tastatur. Dadurch ist es etwas leichter diese zu bedienen.
Zubehör und Anschlüsse
Das Zubehör beim P-125B ist das Gleiche wie beim P-45B. Das hat allerdings zur Folge, dass neben dem guten Notenständer auch der bereits bemängelte Fußschalter wieder enthalten ist.
Die Anschlussmöglichkeiten wurden dagegen erweitert. Das P-125B verfügt über einen zweiten Kopfhöreranschluss und einen Line-Out Anschluss. Letzterer ist sehr nützlich, wenn man den Klavier-Klang direkt aufnehmen will (z.B. über den PC). Beim P-45B muss man das über den Kopfhöreranschluss, wodurch die internen Lautsprecher ausgeschaltet werden und man nichts mehr hört, wenn man aufnimmt. Das Problem fällt beim P-125B weg – sehr gut!
Alternativ kann man natürlich über Midi aufnehmen, wenn man die entsprechende Software und Instrumente auf dem PC hat. Der Midi-Anschluss des P-45B wurde dabei durch ein USB-to-Host Anschluss ersetzt. Dadurch spart man sich den Kauf eines Midi-to-USB Kabels (ca. 20€) und kann ein herkömmliches USB A an B Kabel benutzen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
Wertung: 9.0 / 10 (P-45B: 10.0)
Das Preis-/Leistungs-Verhältnis hatte uns beim P-45B vollends überzeugt. Das P-125B dagegen bietet einen etwas besseren Klang, eine höhere Polyphonie sowie eine Aufnahme-Funktion und eine einfachere Bedienung für einen etwas höheren Preis.
Unserer Meinung nach ist das Verhältnis nicht ganz so gut wie beim P-45B aber trotzdem noch sehr gut.
Fazit Yamaha P-125B Digital Piano
Für Einsteiger: Sehr empfehlenswert
Für Fortgeschrittene: Sehr empfehlenswert
Auch das Yamaha P-125B Digital Piano ist ein exzellentes E Piano. Es wertet das bereits sehr gute P-45B nochmals deutlich auf.
Viele unserer bemängelten Mankos wurden mit dem P-125B ausgemerzt. So bietet es z.B. eine Polyphonie von 192 (empfohlen sind mindestens 64) wogegen das P-45B das empfohlene Mindestmaß mit 64 gerade so erreicht. Außerdem wird ein 2. Kopfhörer-Anschluss und ein echter Line-Out Anschluss spendiert, was für Aufnahmen sehr praktisch ist. Beim täglichen Üben hilft die sehr nützliche Aufnahme-Funktion mit dem 2-Spur Rekorder.
Der Klang ist durch die höherwertigen Samples ebenfalls besser, wenn auch beim P-125B die Lautsprecher ein kleines Manko darstellen.
Der Preis ist zwar etwas höher als beim P-45B aber das P-125B ist diesen durch die merkbaren Verbesserungen durchaus wert.
Aus diesen Gründen können wir auch das Yamaha P-125B uneingeschränkt für Anfänger und Fortgeschrittene empfehlen, die auf der Suche nach einem leichten und günstigen Klavierersatz sind. Das Spielgefühl kommt einem Klavier sehr nahe, was es zu einem sehr guten Übungsinstrument macht. Aber auch für „Auftritte“ in einem kleinen Saal ist es ausreichend. Für größere Säle empfiehlt sich das Anschließen an eine Anlage.
Wer allerdings sein E Piano fest an einem Ort platzieren möchte (z.B. im heimischen Wohnzimmer), dem empfehlen wir auch einen Blick in unseren Testbericht vom Yamaha YDP-144B Arius, da dieses mit einer schönen Wohnzimmer-Optik daherkommt.
Überblick über das Yamaha P-125B im Video
Bonus: Passender Ständer für das Yamaha P-125B
Tipp: Wer sich ohnehin einen Unterstand kaufen möchte, sollte sich einmal das Yamaha YDP-144B Arius (Testbericht) ansehen. Das YDP-144B Arius ist ein Home Piano und hat alle drei Pedale bereits fest integriert.
Der passender Ständer für das Yamaha P-45B kann genauso für das P-125B genutzt werden, da es die exakt gleichen Maße und die selbe Bauform besitzt.